Schillernde Geheimnisse

theater-spiel-laden setzt ungewöhnliche Stadtführung in Szene

Rudolstadt (OTZ/e.b.). Am Pfingstmontag überraschte Rudolstadt mit einer Uraufführung, die das Premierenpublikum in die Zeit Friedrich Schillers versetzte.
Unter dem Titel "Schillernde Geheimnisse" lustwandelte ein Liebesbriefbote durch die Rudolstädter Innenstadt und machte die aufmerksamen Besucher mit Gebäuden vertraut, zu denen der berühmte Dichter eine Beziehung hatte. Nach dem satirischen und lokalauthentischen Text von Matthias Biskupek setzte der theater-spiel-laden Rudolstadt die "Schillernden Geheimnisse" überzeugend in Szene.
Unter Regie von Andreas Fiedler beeindruckte Andr- Meyer in der Rolle des "verschwiegenen" Liebesbriefboten, der unbefangen intime Geheimnisse aus Schillers Leben ausplauderte und zweihundert Jahre Schiller-Rezeption kommentierte.
Harald Kipp, Journalist und Rundfunkmoderator aus der Hansestadt Hamburg, lobte: "Ich habe ein kleines Gesamtkunstwerk erlebt. In Text, Gestik, Blickverbindung und interaktiven Momenten mit dem Publikum. Der Darsteller wirkte wie ein Spring ins Feld. Er strahlte sehr viel Leidenschaft aus und er hat sich auf die Gruppe eingestellt."
"Schillernde Geheimnisse" ist ein weiteres Angebot in der beliebten Sonderführungsreihe "Rudolstadt und Residenzgeflüster", die sich zu einem Anziehungspunkt im Kulturtourismus des Städtedreiecks entwickelt hat.
Veranstaltet von der Tourist-Information und in Kooperation mit dem Thüringer Landesmuseum Heidecksburg hat der theater-spiel-laden bisher mit dem Hofpagen und der Kammerzofe auf Schloss Heidecksburg sowie dem Buckelapotheker in den Thüringer Bauernhäusern Tausende Touristen und Einheimische in vergangene Jahrhunderte entführt.
Aus Anlass des 200. Geburtstages von Friedrich Schiller ist Rudolstadt seit gestern um eine weitere Kunstfigur reicher geworden.

Die Nachfrage nach den Sonderführungen in Rudolstadt mit dem frisch gebackenen Liebesbriefboten ist groß. Die nächsten Rundgänge starten bereits am 21. und am 22. Mai jeweils um 15 Uhr ab der Tourist-Information (KulTourDiele). Tickets und weitere Terminauskünfte gibt es dort über die Telefonnummer 03672/41 47 43.

Ostthüringer Zeitung vom 17.05.2005