Den Klassiker des Volkswitzes hat ihn der Journalist Walter Kiaulehn genannt. Geboren 1810 in der Stadt an der Spree, war Glaßbrenner bald der urkomische Dichter, der auch wegen seiner politisch-satirischen Texte mit Berufsverbot belegt wurde. Matthias Biskupek, sein „Enkel im Geiste“, hat nun für die Reihe „Poesiealbum“ eine Auswahl seiner Verse versammelt, ergänzt durch Grafik von Harald Kretzschmar.
Heiter-poetisch sind seine Liebeslieder: „Zwei Augen, Dich zu sehen / Zwei Ohren Dich zu hören. / Zwei Arme, Dich zu fassen / Und, ach, um Dich zu küssen, / nur einen Mund, O Holde! / Das will mir gar nicht passen!“ Steffen Mensching meint: „Er lieh den einfachen Menschen seine Stimme. Und wurde von ihnen verstanden und geliebt.“ 1876 ist der Volksdichter gestorben, seine Texte sind unvergessen. (kw)