Mordstorys und Kochkunst


Poesiealbum, Adolf Glaßbrenner, Freie Presse 11. 5. 2018

Den Klassiker des Volkswitzes hat ihn der Journalist Walter Kiaulehn genannt. Geboren 1810 in der Stadt an der Spree, war Glaßbrenner bald der urkomische Dichter, der auch wegen seiner politisch-satirischen Texte mit Berufsverbot belegt wurde. Matthias Biskupek, sein „Enkel im Geiste“, hat nun für die Reihe „Poesiealbum“ eine Auswahl seiner Verse versammelt, ergänzt durch Grafik von Harald Kretzschmar.
Heiter-poetisch sind seine Liebeslieder: „Zwei Augen, Dich zu sehen / Zwei Ohren Dich zu hören. / Zwei Arme, Dich zu fassen / Und, ach, um Dich zu küssen, / nur einen Mund, O Holde! / Das will mir gar nicht passen!“ Steffen Mensching meint: „Er lieh den einfachen Menschen seine Stimme. Und wurde von ihnen verstanden und geliebt.“ 1876 ist der Volksdichter gestorben, seine Texte sind unvergessen. (kw)